Der Raiffeisen-Gedanke

Der Name Raiffeisen ist den meisten Menschen bekannt, nur wenige wissen jedoch, welche Persönlichkeit sich dahinter verbirgt. 

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888) war Bürgermeister in einer von Hungersnöten und Armut geprägten Gemeinde im Westerwald. Er stellte sich die Aufgabe, die große wirtschaftliche Not der Bevölkerung zu lindern. 

„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele…“ Dieses Zitat von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben und Schaffen. 

1862 schuf Raiffeisen einen Darlehenskassen-Verein in Anhausen und legte den Grundstein für die heute weltumspannende Organisation der Raiffeisengenossenschaften. Mit seinem Darlehenskassen-Vereinen schuf er ein Instrument zur Kreditversorgung für die arme Bevölkerung; sie wurden noch zu seinen Lebzeiten zu einer außerordentlich erfolgreich arbeitenden Organisation. Heute sind in rund 100 Ländern der Welt über 380 Millionen Menschen in Raiffeisen-Genossenschaften organisiert. Im Mittelpunkt aller Bemühungen des Sozialreformers steht seine christliche Grundhaltung. Raiffeisen hat sein ganzes Werk unter dem Gesichtspunkt der Verantwortlichkeit des Christen für seinen Nächsten gesehen. 

Mit der Gründung der Kredit- bzw. Darlehenskassen-Vereine legte er auch das Fundament für die Gründung genossenschaftlicher Banken. Die Volksbanken Raiffeisenbanken zählen heute 30 Millionen Kunden und über 18,4 Millionen Mitglieder. Menschen, die ihre Kräfte bündeln, sind gemeinsam viel stärker, als es ein einzelner je sein könnte. Das ist der Kern der genossenschaftlichen Idee und die Kraft der Genossenschaft, von der jeder Kunde und jedes Mitglied profitiert. In Deutschland gibt es fast 900 Volksbanken Raiffeisenbanken; mit über 8.500 Filialen besitzen Sie eines der dichtesten Bankservicenetze in Europa.
 

Raiffeisen steht bis heute für Sicherheit und Stabilität. Das wird auch durch das Markenzeichen symbolisiert. Das gemeinsame, alle Aktivitäten verbindende Zeichen der Raiffeisen-Gruppe ist das Giebelkreuz. Das Giebelkreuz war ursprünglich das germanische Symbol für ein behütetes Haus und wurde früher am Dachgiebel zum Schutz der Bewohner vor Gefahren angebracht. Die Raiffeisenorganisation hat dieses Schutzzeichen zu ihrem Symbol gewählt, weil sich ihre Mitglieder durch den Zusammenschluss in der Genossenschaft vor wirtschaftlichen Gefahren selbst schützen.